Herzlich willkommen auf unserer Seite zum Deutschen Wein!

Weine aus Deutschland; für manch einen bedeutet dies Riesling, Dornfelder und vielleicht noch eine süße Spätlese. Für uns und für viele andere Weinliebhaber bedeutet Deutscher Wein jedoch noch viel mehr! Deshalb haben wir diese Seite ins Leben gerufen, um allen interessierten Leuten Infos und Interessantes zum Thema Deutscher Wein geben zu können.

Deutscher Wein hat sich in den letzten Jahren befreit vom verstaubten, antiquierten Image, was er noch bis vor ein paar Jahren hatte. Es ist unheimlich viel Bewegung und Dynamik in der Welt der deutschen Winzer und es gibt eine Menge Spannendes zu berichten: Junge, innovative Winzer stürmen mit ihren erfrischenden Weinen und Konzepten den Markt, traditionelle Weingüter lassen sich vom Biotrend anstecken und große Genossenschaften besinnen sich auf Qualitätswein!

Die bekanntesten Weingüter Deutschlands

Berühmte Weingüter wie das Weingut Penfolds in Australien oder Weingut Baron P. de Rothschild in Bordeaux sind sicherlich jedem Weinliebhaber ein Begriff. Aber auch in Deutschland gibt es eine Reihe bekannter Weingüter, die sich teilweise auch im Ausland großer Beliebtheit erfreuen. Einige der bekanntesten Weingüter in Deutschland stellt der folgende Artikel vor.

Weingut Robert Weil im Rheingau

Das Weingut Robert Weil in Kiedrich 
Da wäre zunächst das Weingut Robert Weil im Rheingau. 1875 in Kiedrich gegründet zählt es zwar zu den jüngeren Weingütern der Region, dennoch konnte sich das Weingut in der Zeit seit seiner Gründung einen hervorragenden Ruf für seine Weine erarbeiten. Das liegt daran, dass man beim Weingut Robert Weil kompromisslos auf die Herstellung hochwertiger Weine setzt. Sämtliche Reben werden von Hand gelesen und durch ein strenges Selektionsverfahren werden nur die besten Exemplare weiterverarbeitet. Wilhelm Weil führt heute das Unternehmen weiter, dass von seinem Ur-Opa gegründet wurde und baut auf 70 Hektar seine Weine an. Als Rheingauer Winzer baut er natürlich größtenteils Riesling an. Die Weine vom Weingut Robert Weil sind bekannt dafür, sehr komplex und mineralisch zu sein und überzeugen mit viel Eleganz und Finesse.

Weingut Milz-Laurentiushof an der Mosel

Das Weingut Milz-Laurentiushof im romantischen Moseltal
Das 1520 gegründete Weingut befindet sich im kleinen Örtchen Trittenheim. Hier werden zu 90 Prozent Rieslingreben angebaut - eben typisch für die Mosel. Der Riesling zeigt sich hier in all seinen Facetten - von trocken bis edelsüß. Inhaber und Winzer des Familienbetriebs ist Markus Milz, der seinen Beruf mit Herzblut ausübt. Bekannt ist das Weingut Milz-Laurentiushof unter anderem für seinen 180° Riesling. Den Namen verdankt er der Mosel, die bei Trittheim eine Drehung von 180° macht. Seit 1910 ist das Weingut von der Mosel bereits Mitglied im VDP und zählt zu einem der Gründungsmitglieder. Vom Eichelmann und dem Gault Millau wird es regelmäßig gelobt. 

Weingut Knipser in der Pfalz

Familie Knipser vom Weingut Knipser
In der Pfalz befindet sich das Weingut Knipser, das heute von den talentierten Brüdern Volker und Werner Knipser in Laumersheim betrieben wird. Die Knipsers haben den Ruf als eines der besten Weingüter für Rotwein in Deutschland und produzieren erstklassige Pinot-Noir-, Merlot- und Syrah-Weine. Darüber hinaus haben sie auch hervorragenden Riesling, Chardonnay, Pinot Blanc und Gewürztraminer im Angebot. Der Gault Millau Weinführer ernannte das Weingut Knipser im Jahr 2009 zum "Weingut des Jahres" und auch die Knipser Weine konnten bereits zahlreiche Preise gewinnen, darunter den "Besten trockenen Riesling in Deutschland" (World Wine Awards) und den "Besten Süßwein der Welt (Decanter Magazine 2005). 


Weingut Dönnhoff an der Nahe

Helmut und Cornelius Dönnhof vom Weingut Dönnhof
Im Weinbaugebiet Nahe ist das Weingut Dönnhoff zu Hause. Die Familie Dönnhoff baut in Oberhausen bereits seit 1750 Weine an. Seit 1971 leitet Helmut Dönnhoff das Familienunternehmen, welches vom Weinkritiker Hugh Johnson als "geradezu fanatisch auf Qualität fixiert" bezeichnet wurde. Robert Parker betitelte den Winzer sogar als "Superstar" der Nahe-Region. Darüber hinaus wurde Helmut Dönnhoff bereits 1999 vom Gault Millau Weinführer zum Winzer des Jahres ernannt. Die 20 Hektar Rebflächen des Weingut Dönnhoff sind größtenteils mit Riesling bepflanzt. Daneben baut Helmut Dönnhoff aber auch Pinot Blanc und Pinot Gris an. 

Weingut Keller in Rheinhessen

Klaus-Peter Keller vom Weingut Keller
In Rheinhessen ist Klaus Peter Keller vom Weingut Keller zu Hause, der mit Hilfe seiner Frau Julia und seiner Familie einige der berühmten, historischen Lagen von Rheinhessen bestellt. Die knochentrockenen Riesling-Weine vom Weingut Keller werden zu den besten Weißweinen der Welt gezählt. Darüber hinaus produziert das Weingut Keller auch einen hervorragenden Spätburgunder, der es mühelos mit Spitzenweinen aus dem Burgund aufnehmen kann. Zusätzlich bietet das Weingut Keller auch einige Alltagsweine an, die mit unterschiedlichem Süßegrad und Reifepotential daherkommen. 


Dies sind nur einige der bekanntesten Weingüter in Deutschland, deren Namen auch regelmäßig im Ausland für Aufsehen sorgen.

Die Ausbildung zum Winzer


Der Beruf als Winzer scheint für viele Menschen geradezu ein Traumjob zu sein. Was könnte schließlich schöner sein als seinen eigenen Weinberg zu bestellen, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen und seine eigenen Winzerwein zu erzeugen und natürlich auch zu verkosten! Doch wie sieht die Realität für Winzer wirklich aus? Und wie wird man überhaupt zum Winzer?  


Was man für den Winzerberuf mitbringen sollte

Wer eine Karriere als Winzer plant, sollte vor allem Spaß an der Arbeit im Freien haben und körperlich belastbar sein. Die Arbeit auf dem Weingut kann sehr anstrengend sein und besonders während der Weinlese muss hier jeder kräftig mithelfen. Gerade die Arbeit in Hanglagen ist nicht für Bewegungsmuffel. Besonders trinkfest muss man allerdings nicht sein um Winzer zu werden, auch wenn man das meinen könnte. Tatsächlich muss man zur Verköstigung des Weines diesen nicht einmal herunterschlucken. Freude an der Arbeit mit Getränken sollte man dennoch mitbringen!


Die Arbeitsbereiche des Winzers

Arbeiten im Weinberg -
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Winzer und Winzerinnen haben ein vielfältiges Beschäftigungsfeld. Dazu gehören vor allem die Pflanzung und Pflege der Weinreben, die Ernte der Weintrauben und die anschließende Verarbeitung zu Wein, Schaumwein oder auch Traubensaft. Auch die Vermarktung der eigenen Produkte ist ein Arbeitsbereich des Winzers. Winzer können ihr eigenes Weingut auf selbstständiger Basis bestellen oder in einem Fremdbetrieb angestellt sein, entweder als Mitarbeiter oder als Führungskraft. Auch in Winzergenossenschaften oder im Weinhandel können Winzer beschäftigt sein.


Die Winzerausbildung

Der klassische Weg zum Winzerberuf ist eine Ausbildung, die - wie in Deutschland üblich - drei Jahre dauert. Die Winzer-Ausbildung kann in einigen Fällen verkürzt werden, etwa wenn man bereits die allgemeine Hochschule erreicht hat oder bereits einen Berufsabschluss in der Tasche hat. Bei der Ausbildung zum Winzer handelt es sich um eine duale Berufsausbildung, das heißt die Ausbildung erfolgt zu gleichen Teilen in der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb.

Weinlese - Copyright by Wikipedia/PRA
Neben einer Berufsausbildung gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit ein Studium der Önologie (Kellerwirtschaft) abzuschließen. Dieser Studiengang wird beispielsweise im Fachbereich Geisenheim der Hochschule Rhein-Main angeboten. In Neustadt an der Weinstraße wird darüber hinaus ein duales Studium des Weinbau und der Önologie angeboten. In Österreich besteht die Möglichkeit für ein Studium an der Fachhochschule Burgenland, in der Schweiz wird der Studiengang an der Fachhochschule Westschweiz angeboten.


Verdienstmöglichkeit für Winzer

Weinprobe - Copyright
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Die Gehälter für Winzer sind sehr unterschiedlich und hängen vor allem vom Arbeitgeber, der eigenen Qualifikation, der Weinbauregion und der gesammelten Berufserfahrung ab. Darüber hinaus können Winzer auch selbsstständig ihre eigenen Erzeugnisse vermarkten oder am Ertrag einer Weinernte prozentual beteiligt sein. Ein realistisches Einkommen liegt bei etwa 1500 bis 2000 Euro brutto monatlich. Wie bei jedem anderen landwirtschaftlichen Beruf auch hängt hier der Verdienst nicht zu Letzt auch vom Wetter ab.  



Karriereaussichten für Winzer

Auf Grund eines regelrechten Booms für Deutsche Weine sieht die berufliche Zukunft für Winzer zur Zeit sehr gut aus, was sich auch in steigenden Ausbildungszahlen niederschlägt. Deutscher Wein ist am internationalen Markt in den letzten Jahren immer populärer geworden und konnte sein Image der billigen Massenware erfolgreich hinter sich lassen. Auch die Deutschen selbst trinken mehr Wein, was sich beispielsweise auch in den sinkenden Zahlen des Bierabsatzes bemerkbar macht. Geradezu rosige Aussichten also, für den Winzerberuf.

Nadine Poss ist die deutsche Weinkönigin 2013

Bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin 2013 durfte nach ganzen zehn Jahren endlich wieder eine Kandidatin aus der Weinbauregion Nahe den Titel für sich beanspruchen. Die 21 jährige Nadine Poss aus Windesheim wurde von ihrer Vorgängerin Julia Bertram zur 65. Deutschen Weinkönigin gekürt. Damit kommt auf die sympathische Weinbaustudentin einiges zu. Im nächsten Jahr wird sie in ihrer Rolle als Deutsche Weinkönigin ihr Heimatland auf hunderten verschiedenen Terminen in- und außerhalb von Deutschland vertreten.


Nadine Poss konnte die Jury überzeugen

Die Deutsche Weinprinzesin 2013 Nadine Pross
Quelle: www.deutscheweine.de
Die Finalistinnen bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin mussten sich in Disziplinen wie Charme, Schlagfertigkeit und Fachwissen zum Weinbau behaupten. So mussten die Teilnehmerinnen etwa einen Wein korrekt identifizieren und ein gutes Händchen bei der Wahl einer männlichen Begleitung für einen gesellschaftlichen Anlass beweisen. Nadine Poss konnte sich unter anderem bei der Zuordnung des richtigen Weinbauberufes durchsetzen. Sie identifizierte Kurt Fries korrekt als Piloten, der mit seinem Hubschrauber Frostschäden in Weinbergen bekämpft.

Die 22 Jahre alte Finalistin macht in ihrem eleganten, trägerlosen Kleid nicht nur eine äußerst gute Figur, sie überzeugte auch mit starken Nerven und viel Charme. Von Lampenfieber war bei ihr nichts zu merken, viel mehr konnte sie mit viel Selbstbewusstsein überzeugen. In ihrer Freizeit geht Nadine Poss gerne klettern und sie kann auch auf einen längeren Aufenthalt bei einer Gastfamilie in Spanien zurückblicken. Sprachen sind ihre Passion, was sie nicht zuletzt auch mit ihrem fehlerfreien Englisch unter Beweis stellen konnte. Mit ihrem beeindruckenden und selbstsichern Auftreten bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin 2013 konnte sie so die Herzen der Jury im Sturm erobern und trat mit Freudentränen in den Augen ihr Amt an.


Die Deutschen Weinprinzessinnen 2013: Ramona Diegel und Sabine Wagner

Die Deutschen Weinmajestäten 2013
Quelle: www.deutscheweine.de
Neben Nadine Poss wurden Ramona Diegel und Sabine Wagner zu den Deutschen Weinprinzessinnen gekürt. Beide konnten ebenfalls einen guten Eindruck bei der Jury hinterlassen. Ramona überzeugte besonders mit ihrer gekonnten Beschreibung der Aromen eines Weißweines, während Sabine mit ihrer Schlagfertigkeit punkten konnte. Die Jury aus 80 verschiedenen Politikern, Weinexperten und Medienvertretern hatte es nicht einfach, bei all diesem Talent aus der Gruppe von sechs Finalistinnen eine Gewinnerin und zwei Weinprinzessinnen zu wählen.


Viele Neuerungen bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin

Zum ersten Mal in der Geschichte der Wahl zur Deutschen Weinkönigin wurde das Finale in zwei Parts aufgeteilt. Die drei Gewinnerinnen wurden zum ersten Mal aus den sechs Finalistinnen der zweiten Runde gekürt. Die finale Auswahl zur Deutschen Weinkönigin und zu den Weinprinzessinnen wurde nach einer abschließenden Rede getroffen, bei der jede Finalistin ein besonders Erlebnis aus ihrem Leben darstellen musste. Nadine Poss erzählte sehr bildhaft von einem Wanderausflug mit ihrer Familie in Norwegen, der ihre Leidenschaft für fremde Kulturen entflammte. Es war auch diese Rede, welche die Jury schließlich auf ihre Seite zog und ihr den Titel Deutsche Weinkönigin 2013 einbrachte. Sie bewies damit nicht nur Fachwissen im Weinbau, sondern auch Tauglichkeit für Auftritte im Ausland.

Nach eigener Aussage hatte Nadine Poss niemals mit dem Sieg gerechnet. Unter Tränen verkündete sie, wie stolz sie auf die Wahl zur Deutschen Weinkönigin sei und das sie alles daran setzen werde ihr Heimatland auch im Ausland würdig zu vertreten. Die Weinprinzessin Sabine Wagner ergänzte, dass die drei Gewinnerinnen auch mit ihren Haarfarben schwarz, rot und gold die Deutsche Weinindustrie perfekt vertreten würden.

Weinbau am Kaiserstuhl

Der Kaiserstuhl zählt zu den Weinbaugebieten Deutschlands mit der meisten Anzahl an Sonnenstunden und dem wärmsten Klima - Ideale Bedingungen also, um Wein anzubauen. Da ist es wenig verwunderlich, dass der Weinbau hier eine lange Tradition hat. Bereits im Jahr 769 wurde der Weinbau am Kaiserstuhl erstmals urkundlich erwähnt.

Der Weinbau am Kaiserstuhl von der Neuzeit bis heute

Es war jedoch erst im 16. Jahrhundert, als der Weinbau am Kaiserstuhl einen ersten Aufschwung erfuhr. Der kaiserliche Feldhauptmann Lazarus von Schwendi tat sich zu dieser Zeit als Förderer des Weinbaus hervor und brachte die Rebsorte Grauburgunder erstmals nach Deutschland und an den Kaiserstuhl.
Bis zum 19. Jahrhundert hatte sich die Weinbauregion Baden, in der sich auch der Kaiserstuhl befindet, zum größten Weinproduzenten Deutschlands hochgearbeitet. Ganze 190 verschiedene Rebsorten wurden hier auf rund 25.000 Hektar Anbaufläche kultiviert.
Während der Mitte des 20. Jahrhundert schließlich gewann der Kaiserstuhl immer mehr an Bedeutung für die Weinbauregion Baden. Die Anbauflächen am Kaiserstuhl wuchsen auf rund 4000 Hektar an, was inzwischen beinahe ein Viertel der gesamten badischen Rebflächen ausmacht. Nach dieser Wachstumsperiode blieben die Anbauflächen jedoch auf einem konstanten Niveau stehen, da die 80er Jahre Rekordernten mit sich brachten und einen Anbaustopp anregten. Darüber hinaus wurden am Kaiserstuhl Höchsterträge von 70 bis 90 Hektoliter pro Hektar Anbaufläche festgelegt. Als einzige Weinregion in ganz Deutschland zählt Baden damit zur Weinbauzone der Kategorie B. Diese Kategorie hat ein höheres Ausgangsmostgewicht und stellt somit einen Mindeststandard für die Qualität der erzeugten Weine sicher.

Die Rebsorten des Kaiserstuhls

Auf den Rebflächen am Kaiserstuhl wird heutzutage vor allem verschiedene Burgunder, Müller-Thurgau und auch die Rebsorte Silvaner gepflanzt. Besonders die edlen Burgunderweine sind bei den Weintrinkern äußerst beliebt und machen mehr als die Hälfte der Anbauflächen am Kaiserstuhl aus. Auf kleineren Rebflächen werden auch Muskateller, Riesling und Chardonnay angebaut.

Winzersekt vom Kaiserstuhl

In der jüngeren Vergangenheit wurden auch der Winzersekt unter den Kaiserstuhler Weinbauern immer beliebter. Diese haben beim Sekt allerdings stark mit der Konkurrenz aus dem nahen Elsass zu kämpfen. Während der Sekt hier günstig angeboten werden kann, wird auf der deutschen Seite die Sektsteuer fällig. So haben die Winzer die Wahl, entweder eine Flasche für mehr als einen Euro teurer anzubieten oder ihren eigenen Profit zu mindern. Eine schwierige Situation, denn die Winzersekte des Kaiserstuhls sind von hervorragender Qualität und können sogar mit dem edlen Champagner aus Frankreich mithalten.


Weintourismus und Gastronomie

Wer sich für Weine vom Kaiserstuhl interessiert, kann diese gleich beim Produzenten verkosten. Winzer und auch Winzergenossenschaften am Kaiserstuhl verkaufen die Erzeugnisse vor Ort und ermöglichen hier Weinproben mit vielfältigen Geschmäckern. Auch die zahlreichen Straußenwirtschafen am Kaiserstuhl laden dazu ein, die örtlichen Erzeugnisse in einem gemütlichen Rahmen zu probieren. Straußwirtschaften sind an die Winzerbetriebe der Region angegliedert und bieten hier lokale Weine in Verbindung mit einem schmackhaften Essen. Selbstverständlich kann man sich auch Weine mit nach Hause nehmen.

Für besonders wissbegierige Besucher lohnt sich auch eine Weinprobe, die von einem der Gästeführer des Kaiserstuhls organisiert werden. Die Gästeführer verfügen über ein großes Wissen über die Region und machen das Weintrinken zu einem ganz besonderen Erlebnis.


Wer den Weinbau am Kaiserstuhl entdecken möchte und sich gleichzeitig noch etwas sportlich betätigen will, für den ist eine Wander- oder Radtour auf der badischen Weinstraße ideal. Diese führt durch die Weinbauregion Baden und bietet die Möglichkeit, viele kleine Gemeinden des Kaiserstuhls kennen zu lernen.

VDP - was meint das eigentlich?

Wenn sich Deutschlands beste Weingüter zusammen tun, dann nennet sich das der „Verband deutscher Prädikatsweingüter“ und steht schon seit hundert Jahren für verbindliche Qualitätsstandards .Seit 1990 steht der VDP zudem auch für die ökologische Bewirtschaftung der Weingüter. Der VDP steht aber auch für die Pflege und Erhaltung der wertvollen, Jahrhunderte alten Weinkultur in Deutschland sowie den Erhalt der historischen Weinlandschaften.

Aktuell hat der VDP 202 Mitglieder aus den deutschen Weinbaugebieten, dabei stammt der Großteil aus Franken, von der Mosel sowie aus dem Rheingau. Die Rebflächen, welche von VDP Mitgliedern bewirtschaftet werden, entsprechen etwa 5% der gesamtdeutschen Rebfläche, der Ertrag der Reben etwa 2,6% der deutschen Weinmenge. Vom gesamten Umsatz, den deutscher Wein erwirtschaftet, stammen rund 8% aus Weingütern des VDP. So, jetzt aber genug mit den Zahlen, wie wird man denn nun eigentlich Mitglied in diesem Verein?

Zunächst einmal: es ist nicht einfach, neues Mitglied im VDP zu werden. Die Zahl der Mitglieder ist begrenzt und es gibt strikte Vorschriften und einen langen Pflichtenkatalog, den es vorab zu erfüllen gibt. Es gibt nur ein neues Mitglied, wenn ein bereits bestehendes die Auflagen nicht mehr erfüllt und daher vorrübergehende (oder langfristig) von der Mitgliedschaft ausgeschlossen wird. Der VDP hat in allen deutschen Weinbaugebieten jeweils eigene Regionalvetretungen, diese kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften und korrigieren diese für die jeweiligen Anbaugebiete, was teilweise zu noch strengeren Pflichten führen kann. Als Auszug hier einige der Vorschriften und Pflichten, die ein Weingut erfüllen muss:

Mitglieder können nur die Inhaber von Weingütern sein, die ihre Weine selbst herstellen, verkaufen und vermarkten; der nationale und internationale Ruf muss tadellos sein; es wird auf Ertragsreduzierung und Handlese im Weinberg gesetzt; diese wiederum bieten gute und beste Lagen und werden umweltschonend bewirtschaftet; 80% der Rebsorten muss aus traditionellen und gebietstypischen Sorten bestehen; sehr hoher Prädikatsweinanteil (Spätlese und Co.); das Weinangebot ist hochkarätig und besteht auch aus älteren Jahrgängen. Die Betriebe werden vorab einer gründlichen Kontrolle unterzogen und dann spätestens alle 5 Jahre von der Prüfungskommission auf Herz und Nieren geprüft.

Man merkt: es bedeutet einiges, VDP Mitglied zu sein. Doch ist eine Aufnahme erst einmal geschafft, so bedeutet dies meist eine immense Wertsteigerung für das Weingut. Als äußeres Zeichen der Mitgliedschaft dürfen sich die Flaschenhälse bzw. die Kapsel ab diesem Zeitpunkt mit dem schwarzen Trauben-Adler schmücken, das offizielle Symbol des Verbandes.




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Darüber hinaus steht der VDP für die Klassifizierung der Weine der Mitglieder. Seit 2012 gilt ein neues, 4 stufiges Qualitätsmodell. Zuvor wurde die Weinqualität mehr an den Oechslewerten des Mostes gemessen als an der Herkunft des Weines. An der Spitze des neuen Modells steht die „VDP Große Lage“, gefolgt von der „VDP Erste Lage“, dem „VDP Ortswein“ sowie dem „VDP Gutswein“. Die Namen beziehen sich jeweils auf territoriale Verortung der Weinberge sowie auf die Qualität der Weine. Ziel ist es, die tollen großen Weinbergslagen Deutschlands besser heraus zu arbeiten und deren bestand auch für die Zukunft zu sichern. Das 4 Stufen Modell stellt besonders die Wichtigkeit der trockenen deutschen Weine sowie der süßen Prädikatsweine heraus. Welche Lage nun als Große oder als Erste Lage klassifiziert wird, leitet sich wiederum von den Lagenkarten ab, welche der VDP für jede Weinregion heraus arbeitet.

Bestehend ist der VDP in Deutschland schon seit dem Jahr 1910, damals noch unter dem Namen Verband Deutscher Naturweinversteigerer e. V. Naturweine deshalb, weil zu der damaligen Zeit die Unsitte herrschte, dass man Weine durch die Zugabe von Zucker künstlich aufzuckerte. Deutsche Rieslinge jedoch waren in den 20er Jahren zum Teil zu weitaus höheren Preisen zu bekommen als die großen Weine aus dem Bordeaux. Man arbeitet schon damals für die handgemachten deutschen Winzerweine. Im 2. Weltkrieg kam die Arbeit des VDP vorübergehende zum Erliegen, da der Weinhandel größtenteils über jüdische Händler abgedeckt wurde. 1495 nahm Albert Bürklin die Arbeit formell wieder auf. Im Jahr 1955 fand die erste Spitzenweinversteigerung in Wiesbaden statt, welche sich zu absoluten Publikumsrennern entwickeln sollte. In den nächsten Jahren arbeitet man wieder verstärkt am Ruf des deutschen Qualitätsweines bis man sich 1972 in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) umbenannte. Der Fokus lag nun weniger auf der Ausrichtung von Veranstaltungen und Weinversteigerungen, sondern vielmehr auf Imagepflege und Förderung des Qualitätsstrebens. Seit 2007 nun ist Steffen Christmann nun Präsident des VDP, welcher heute seinen Sitz in der deutschen Weinhauptstadt, in Mainz hat.

Für manche Weingüter kommt eine Mitgliedschaft aus Prinzip nicht in Frage. „Zu elitär“ ist meist der Grund, warum eine Mitgliedschaft abgelehnt wird. Der VDP hingegen sieht sich weniger als Elite denn als Repräsentant und Instanz des deutschen Qualitätsweines in einer Welt, in welcher durch die Globalisierung die Weine immer gleicher statt besser werden. So steht der Traubenadler schon seit über hundert Jahren für außerordentliche Qualität aus ausgesuchten deutschen Weinbergen!

Wein aus dem hohen Norden - Deutschlands nördlichste Weinberge


Der Weinbau in Deutschland konzentriert sich bekanntlich in Deutschlands Süd-Westen, rund um die Flüsse Rhein, Mosel, Ahr und Nahe. Aber auch im Osten Deutschland gibt es hervorragende Rebflächen. Relativ unbekannt ist jedoch, dass es sogar hoch im Norden Deutschlands Rebflächen gibt, von dessen Trauben gar beachtliche Weine erzeugt werden.
Winzer muss oder darf sich derjenige nennen, der mehr als einhundert Weinstöcke angepflanzt hat. Aber dieser magischen Grenze gibt es gewisse, vor allem strikte, Regeln zu beachten und es greift das deutsche Weingesetz. Würde man diese einhundert Weinstöcke nun zudem auch noch außerhalb der anerkannten Weinanbaugebiete bewirtschaften, ja dann hätte man ein echtes Problem! Daher halten es die meisten Hobbywinzer so, dass sie 99 Rebstöcke besitzen. Einer von Ihnen ist Peter Noack, welcher im Seebad Loddin auf der Ferieninsel Usedom in der Ostsee seinen eigenen Weinberg bewirtschaftet. Die Ergebnisse seines Handwerks darf er nicht in den freien Verkauf bringen, der freie Ausschank und Schenkungen an Gäste und Freunde sind jedoch gestattet. Und somit freuen sich die Besucher seines Ausflugslokal jedes Jahr auf ein gutes Glas seines „Loddiner Abendbrot“, einen kräftigen trockenen Rotwein. Rund 90 Flaschen gibt es lediglich jedes Jahr, eine begrenzet Menge, obwohl die Rebstöcke hier rund 5kg Trauben hervorbringen. In DDR Zeiten hatten viele Menschen eigene kleine Weinberge, für den Eigenverbrauch. Noack lässt seinen Wein bei einem Winzer aus Sponheim an der Nahe ausbauen. So ist der Weinbau, wie viele andere Landwirtschaften, in Deutschland eigentlich fast überall zu Hause. Vielerorts sind Straßenname wie „Am Weinberg“ o.ä. noch stumme Zeugen dieser Zeiten. 
Auch auf der Nordseeseite wird neuerdings Weinbau betrieben. So gibt es Deutschlands anderen, jetzt aber wirklich „nördlichsten Weinberg“ auf der beliebten Nordseeinsel Sylt. Hier hat der findige Winzer und Geschäftsmann Christian Ress vom Weingut Balthasar Ress aus Hattenheim im Rheingau, auf rund 3000 Quadratmetern Reben anpflanzen lassen. Vom Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein erhielt Ress den Zuschlag, das Grundstück in der Gemeinde Keitum zu bepflanzen. Von der Forschungsanstalt Geisenheim, die älteste deutsche Weinforschungsanstalt, erhielt er nach einer eingehenden Untersuchung der Weinberge die Bestätigung, dass die Fläche sich gut zum Weinanbau eigne. Die Fläche wurde daher mit rund 1600 Rebstöcken bestockt, zum Teil Rivaner, welche sonst auch als Müller-Thurgau bekannt ist, sowie die eher unbekannte Neuzüchtung Solaris, welche besonders für kühle Anbaugebiete geeignet ist und frische Weißweine hervorbringt. Solaris gibt es erst seit 1975 und weißt über sein angenehmes Aroma auch die angenehme Eigenschaft auf, dass sie gegen viele Pilzarten widerstandsfähig ist. Die erste Ernte fand im Jahr 2012 statt, der Wein mit dem Namen “55° Nord - Solaris/Rivaner“, abgeleitet von den Koordinaten der Weinberge, kommt jedoch erst im Jahr 2014 nach genügender Reife Dauer in den Handel. Interessenten können sich zudem über eine Rebstock Pacht das Recht an einer der begehrten Flaschen sichern.
Beach Chair at Westerland, Sylt, Germany
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Dass es hier auf Sylt überhaupt Weinberge geben darf, liegt einer Neuordnung der Pflanzungsrechte zugrunde, welche im Jahr 2009 sicherte, dass sich auch Bundesländer ohne eigene Rebflächen die Pflanzungsrechte von Weinbaugbieten quasi „abkaufen“ konnten. So erhielt Schleswig-Holstein den Zuschlag über eine Fläche von etwa 10 Hektar, um hier Schleswig-Holsteinischen Landwein zu produzieren. Wer weiß was in Zukunft alles möglich ist: Rotweine von den ehemaligen Kohlehalden im Ruhrgebiet, Sekt aus dem Wattenmeer oder Weißwein aus dem bayerischen Wald, wir sind gespannt wo sich der Weinbau hin bewegt!