Keine Angst vor Weinstein

Viele Weintrinker fragen sich, ob der sogenannte Weinstein, welchen man manchmal am Flaschenboden, manchmal auch erst nach dem ausgießen im Glas findet, eigentlich ein Zeichen für mindere Qualität des Weines ist?!

Wir können beruhigen: Weinstein ist absolut unschädlich für Menschen und ist auch kein Zeichen eines schlechten Weines. Vielmehr ist Weinstein das ausgefallene Kalium- bzw. Calciumsalz der Weinsäure. Dieses entsteht, wenn sich die natürlich im Wein vorkommenden Mineralien Calcium und Kalium mit der Weinsäure verbinden. Wird die Flasche zu kalt gelagert, kann diese Mischung kristallisieren und fällt dann nach einiger Zeit als Weinstein auf den Boden der Flasche. Ob überhaupt Weinstein entsteht lässt sich jedoch nicht voraussagen. Dies ist auch vom Jahrgang und Alkoholgehalt abhängig, aber auch der Winzer selber kann eingreifen. Viele Winzer unterziehen den Wein noch vor der Abfüllung auf die Flasche einer sogenannten Kältestabilisierung. Das heißt, dass der Wein extra gekühlt wird, um die etwaige Bildung des Weinsteins zu provozieren. Dieser kann dann ganz einfach aus dem Fass entfernt werden. Auch bestimmte Behandlungsmittel wie z.B. Metaweinsäure können helfen, den Wein im Vorfeld von Weinstein zu befreien.

Will man als Weintrinker sicher gehen, dass der etwaige Bodensatz nicht mit ins Glas gelangt, so empfiehlt sich den Wein vor Genuss zu dekantieren. Auch die genaue Betrachtung vor einer hellen Lichtquelle hilft, Weinstein zu entdecken. Besonders Gerbstoffreiche Rotweine weisen häufig einen Bodensatz auf. Dieser muss jedoch nicht immer Weinstein sein. Auch „normale“ Trubteilchen, z.B. bei einem unfiltrierten Wein, kommen häufig vor. Aber das ist alles kein Grund zur Sorge. Wein ist ein Naturprodukt und überrascht uns immer wieder!